Was für ein Sommer! Über Monate begleiteten uns Sonnenschein und rekordverdächtige Temperaturen. Vor allem Besitzer thermischer Solaranlagen durften mit der Sonne um die Wette gestrahlt haben. Kein Wunder – denn durch die vorherrschenden Witterungsverhältnisse hatten Sie keinerlei Energiekosten für den Verbrauch von Warmwasser und Co.

Die Kehrseite der Medaille: Aufgrund der enormen Dauerbelastung wird eine umfassende Wartung besonders wichtig.

Qualität der Solarflüssigkeit im Fokus

Im Mittelpunkt der Wartung sollte die Analyse der Wärmeträgerflüssigkeit stehen. Denn bei extremer Sonneneinstrahlung verdampft diese bereits in den Kollektoren. Die erzeugte Solarwärme kann dann nicht in den Speicher abgegeben werden. Es ist von sogenannter Stagnation die Rede. Im Grund stellt Stagnation kein großes Problem dar. Allerdings wird die Wärmeträgerflüssigkeit mit jedem Stagnationsprozess einer beschleunigten Alterung unterzogen und sollte daher regelmäßig geprüft werden.

Aufschluss über den Zustand der Flüssigkeit gibt der ph-Wert. Im Neuzustand liegt dieser bei über 8,0 – kann durch häufige Stagnation aber sinken. Fällt der ph-Wert auf unter 7,0 ist ein Wechsel erforderlich.

Neben des ph-Werts sollte auch die Farbe der Flüssigkeit im Blick behalten werden. Denn auch anhand der Färbung kann auf den Zustand der Solarflüssigkeit geschlossen werden. So entwickeln sich bei andauernder Überhitzung dunkle, klebrige und unlösliche Zersetzungsprodukte, die für eine dunkelbraune Färbung der Flüssigkeit sorgen. Außerdem vermindern sie den Durchfluss und schränken die Leistungsfähigkeit der gesamten Anlage ein. Meistens geht die Verfärbung mit einem unangenehmen, „verbrannten“ Geruch einher.

Wird eine Anlage jedoch regelmäßig gewartet, ist eine solche Veränderung der Flüssigkeit sehr unwahrscheinlich.

 

Und die nächste Hitzewelle kann kommen.

Neben der Prüfung der Wärmeträgerflüssigkeit gehört zu einer professionellen Wartung auch die Kontrolle der Funktionstüchtigkeit des Ausdehnungsgefäßes sowie die des Sicherheitsventils.

Ist beispielsweise das Ausdehnungsgefäß defekt und noch keine zehn Jahre alt, sollte neben dem Gefäßaustausch auch die Neuberechnung des erforderlichen Volumens erfolgen.

Des Weiteren ist bei der Installation eines Vorschaltgefäßes darauf zu achten, dass dieses über eine Rohrleitung, die mindestens 30 cm vor der Solarstation im Rücklauf abgenommen wird, in Reihe mit dem Ausdehnungsgefäß montiert wird.

Werden die genannten Punkte im Zuge einer regelmäßigen Wartung beachtet, können sich Solaranlagenbesitzer bedenkenlos auf die nächste Hitzewelle freuen.