Alle Azubis aus dem Bereich Großhandel sind während ihrer Ausbildungszeit für 6 Monate im Lager, um die logistischen Abläufe kennenzulernen. Ich war als Auszubildende als E-Commerce Kauffrau, nur eine Woche im Lager und habe alles einmal ausführlich im Schnelldurchlauf mit erlebt. In diesem Beitrag möchte ich euch von den Abläufen und meiner Arbeit im Lager berichten.
Mein erster Tag im Lager, ich musste um 3:30 Uhr aufstehen, damit ich pünktlich um 5:00 Uhr auf der Arbeit war. Das war schon die erste Herausforderung, so früh aufzustehen.Die ersten drei Tage war ich beim Wareneingang, wo es zwei unterschiedliche Bereiche gibt. Als erstes gibt es den Postwareneingang, dort werden die gesamten Pakete verarbeitet, die mit DHL, DPD, Hermes usw. jeden Morgen geliefert werden. Dann gibt es noch den Wareneingang für alle Waren, die zu groß für ein Paketdienst sind. Diese Waren werden jeden Tag per Spedition geliefert und von der Wareneingangs - Fläche verteilt werden.Meine ersten zwei Tage habe ich im Postwareneingang verbracht. Dort haben wir jedes Paket, das angekommen ist, auf seine Vollständigkeit geprüft und danach haben wir den Lieferschein gebucht und die Ware einem der Lagerorte zugeordnet. Dabei hatten wir mehrere Möglichkeiten für den Lagerort. Zum einen gibt es Ware, die wir bei uns im Lager für den Kunden einlagern, bis er sie braucht. Dann gibt es Ware, die in den Logimaten gehört. Zudem kommt dort Ware an, die direkt auf eine Tour gebucht wird und dann von uns an den Kunden geliefert wird. Zuletzt gibt es natürlich noch die Lagerware, die eingelagert wird, bis ein Kunde sie bestellt. Die Pakete, die wir fertig bearbeitet haben, haben wir dann mit dem ausgedruckten Etikett versehen und auf eine Palette sortiert, damit sie von einem Gabelstapler weg gebracht werden konnte.An meinem dritten Tag war ich im Wareneingang auf der großen Fläche, wo die großen und schweren Waren bearbeitet werden. In diesem Bereich wird viel mit dem Gabelstapler gearbeitet, weil die meisten Waren so unhandlich und schwer sind. In diesem Bereich haben wir zuerst das gleiche wie beim Postwareneingang gemacht, nur mit dem Unterschied, das wir die Ware nach dem versehen mit dem ausgedruckten Etikett aus dem System, gleich an dem richtigen Ort eingelagert haben oder zur passenden Tour gefahren haben. Um Ware zu lagern, mussten wir mit dem Gabelstapler auch in die höheren Regalebenen fahren, in eine Höhe von 3-4 Metern, das war schon ein besonderes Erlebnis in dieser Höhe zu arbeiten und Ware zu verräumen.

 

 

Nach drei Tagen sehr frühen aufstehen, ging mein vierter Arbeitstag im Lager erst um 7:30 Uhr los. Ich war an dem Tag beim Logimaten. Dies ist eine Maschine, die wie ein Schubladensystem funktioniert, es werden dort Kleinteile in Boxen in den Schubladen gelagert. Jedes Mal wenn man ein Produkt benötigt, fährt der Logimat die Schublade mit dem Produkt, welches an diesem Lagerplatz gebucht ist, auf die Fläche, wo man die Ware aus der Schublade entnehmen kann.Das erste, was ich in dieser Abteilung gemacht habe, war die Ware für den Logimaten auf einen passenden Lagerplatz zu buchen, dabei musste man darauf achten, das die Ware definitiv in eine der unterschiedlichen Boxengrößen passt, ohne das das Produkt über den Rand schaut, sonst kann der Logimat die Schublade nicht wieder an den richtigen Platz fahren. Die gebuchte Ware haben wir dann in die Durchlaufregale geräumt, damit die Kollegin die Ware am nächsten Morgen in den Logimaten einräumen kann. Dann haben wir angefangen zu kommissionieren, wobei wir ausgelöste Kundenaufträge aus dem Logimaten gepackt haben. Jede Ware wurde in einen Karton geräumt, welches mit einem Etikett versehen war, wo die Tourennummer vom Kunden darauf stand. Die fertigen Kartons haben wir dann in eine Maschine gepackt, die die Kartons wie in einem Riesenrad mit vielen Ebenen nach unten fährt. Die Kartons haben wir unten wieder aus der Maschine raus genommen und haben sie zu den passenden Touren gebucht, damit die Ware mit der nächsten Tour zum Kunden gebracht werden konnte. Am Ende dieses Tages hatte ich einen tollen Einblick, wie die Arbeit an diesem hoch modernen Lager funktioniert, indem man viel Ware auf kleinstem Raum lagern kann. An meinem letzten Tag bin ich mit dem Lagerleiter noch einmal durch das ganze Lager gelaufen und er hat mir viele interessante Informationen über das Lager erzählt. Nach unserem Rundgang durch das Lager bin ich noch bei einem kommissioniere auf der Fläche auf dem Gabelstapler mitgefahren. Ich durfte selber einmal kommissionieren, dabei habe ich das Etikett mit dem Packauftrag gescannt und dann hat mir das System gesagt, welchen Lagerplatz die Ware hat. Dann habe ich die Ware rausgesucht und die bestellte Menge auf den Gabelstapler gepackt. Dann habe ich das Etikett für die Tour gedruckt und auf die Ware geklebt. So konnten wir die Ware direkt in den vorderen Bereich des Lagers fahren, von wo aus die Lkw´s gepackt werden. Dort haben wir die Ware auf die vorgesehenen Fläche gebucht, sodass der Lkw Fahrer die Ware direkt findet. Nach diesem letzten Einblick bei einer Arbeit im Lager war auch schon mein letzter Tag zu Ende.

 

 

In meiner einen Woche im Lager habe ich viele tolle Eindrücke gesammelt und konnte viel selber mitarbeiten. Diese Woche hat mir gezeigt, wie viel Logistik und Organisation in so einem großen Lager nötig ist.

Als Fazit kann ich sagen: Nimm immer einen Scanner mit im Lager, da dies eines der wichtigsten Hilfsmittel ist. Denn jeder Vorgang, der an einer Ware passiert, muss gescannt werden, sodass man im System jeden Schritt nachvollziehen kann.