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In den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 haben Erneuerbare Energien mit knapp 48 Prozent fast die Hälfte des Bruttoinlandsstromverbrauchs gedeckt. Das entspricht einem Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Zu verdanken ist dieser Anstieg vor allem den für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien günstigen Wetterverhältnissen der vergangenen Monate. Insbesondere im ersten Quartal konnte deutlich mehr Strom aus Wind erzeugt werden als im Vorjahr (Wind an Land: plus sieben Prozent, Wind auf See: plus zehn Prozent). Ungewöhnlich viele Sonnenstunden sorgten zudem für einen deutlichen Anstieg der Stromerzeugung aus Solarenergie um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Jedoch lässt sich die prozentuale Zunahme der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch nicht allein auf eine stärkere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zurückführen: Diese trägt etwa zur Hälfte des Anstiegs der Erneuerbaren-Quote bei.
Die andere Hälfte des Anstiegs ist auf den gesunkenen Stromverbrauch zurückzuführen. Dieser ging, vor allem coronabedingt, in den ersten drei Quartalen 2020 um knapp fünf Prozent zurück. Die Erneuerbaren-Quote wird als Anteil am Stromverbrauch gemessen. Daher führt ein geringerer Verbrauch allein schon zu einem Anstieg der Erneuerbaren-Quote.
„Die Zahlen machen deutlich: Bis zum Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren 2030 ist es noch ein weiter Weg“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir eine ambitionierte EEG-Novelle. Der aktuelle Entwurf enthält bereits viele richtige Ansätze, aber an einigen Stellen muss noch nachgeschärft werden. Das gilt zum Beispiel für die Themen Eigenversorgung, ausgeförderte Anlagen und den Umgang mit einer Stromeinspeisung bei negativen Börsenpreisen.
Eine weitere Gefahr für die Zielerreichung liegt in der Entwicklung des Bruttostromverbrauchs. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet mit einem kaum veränderten Stromverbrauch im Jahr 2030. Das ist jedoch nicht realistisch, wenn wir von bis dahin zehn Millionen Elektrofahrzeugen und einem steigenden Strombedarf in Wärmemarkt und Industrie ausgehen. Ins EEG gehört deshalb ein Mechanismus, mit dem zeitnah und flexibel bei Zubaumengen und Ausschreibungsvolumina nachgesteuert werden kann.“
„Dass der Ökostromanteil wächst, ist eine gute Nachricht“, betont Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, gibt aber gleichzeitig zu bedenken: „Die Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss künftig mit weit größerer Dynamik als bislang fortgesetzt werden, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.
Dies ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des aktuell in der Diskussion befindlichen ambitionierteren EU-Klimaschutzziels von mindestens 55 Prozent Treibhausgas-Emissionsreduktion bis 2030 gegenüber 1990. Auch die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung ebenso wie die europäische Wasserstoffstrategie verlangen einen wesentlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung, der deutlich über die bislang verfolgten Mengenziele hinausgehen muss. Deutschland sollte dafür jetzt die erforderlichen Weichenstellungen vornehmen.“
Die Erzeugungszahlen im Einzelnen
In den ersten drei Quartalen 2020 lag die Bruttostromerzeugung bei 414 Milliarden Kilowatt-stunden (Mrd. kWh) – ein Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Quartal 1-3 2019: 446,7 Mrd. kWh). Insgesamt wurden gut 192 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2019: 181,9 kWh).
Davon stammten gut 76 Mrd. kWh aus Wind onshore, knapp 46 Mrd. kWh aus Photovoltaik, gut 37 Mrd. kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), fast 19 Mrd. kWh aus Wind offshore und gut 14 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus fossilen Brennstoffen und Kernenergie wurden knapp 222 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 264,9 Mrd. kWh.
Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten
Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in den ersten drei Quartalen 2020 beträgt knapp 48 Prozent. Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab.
Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien in den ersten drei Quartalen auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt gut 46 Prozent (Quartal 1-3 2019: 40,7 Prozent).
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Nach der Vernetzung von Systemen und Anlagen ist nun die Vernetzung mit dem Kunden der nächste bedeutende Schritt für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau. In einer gemeinsamen Studie haben VDMA und die Unternehmensberatung McKinsey & Company untersucht, wie weit die Digitalisierung des Produkt- und Serviceportfolios im Maschinenbau vorangeschritten ist. Das Ergebnis: Aktuell liegt der Umsatzanteil für digitale Plattformen und Mehrwertdienste erst bei rund 0,7 Prozent (etwa sechs Milliarden Euro) des Gesamtumsatzes im europäischen Maschinenbau (rund 850 Milliarden Euro). Um dieses Potential besser zu nutzen, setzen viele Unternehmen auf eine stärkere Öffnung für Kooperationen. Laut der Studie „Kundenzentrierung als Chance für den digitalen Durchbruch“ von VDMA und McKinsey, für die gut 200 Maschinen- und Anlagenbauer befragt wurden, geben 77 Prozent der Firmen an, die Zusammenarbeit in Anbieterkonsortien sei ein erfolgversprechender Weg für den Aufbau digitaler Plattformen. 71 Prozent nennen darüber hinaus Kooperationen mit Startups als gute Lösung, 24 Prozent können sich auch Kooperationen mit Wettbewerbern vorstellen.
Beispiele für die Digitalisierung sind die Vernetzung der Produktion sowie der Einsatz von Sensoren in den Anlagen und deren Fernwartung. Hinzu kommt die Digitalisierung bereits in der Entwicklungsphase, etwa durch den Einsatz eines digitalen Zwillings. „Hier wird frühzeitig das Verhalten im realen Betrieb simuliert, um ein schon fast perfekt parametriertes System bei der Inbetriebnahme installieren zu können. Insgesamt ist Digitalisierung im Maschinenbau ein wichtiger Baustein, um Resilienz gegen Krisen aufzubauen“, erläutert Prof. Claus Oetter, Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung.
„Der aktuell relativ geringe Marktanteil für digitale Plattformen und Mehrwertdienste sowie das zu erwartende zweistellige Wachstum dieses Marktes birgt ein großes Potenzial für die Maschinen- und Anlagenbauer – ist aber gleichzeitig auch eine Warnung“, sagt Dorothee Herring, Partnerin im Düsseldorfer Büro von McKinsey und Co-Autorin der Studie. „Hochwertige Produkte bleiben die Basis für den Erfolg. Allerdings erwarten die Kunden zunehmend integrierte digitale Services rund um die Maschine. Hier muss der Maschinen- und Anlagenbau nachlegen.“ Vor allem wünschen sich Kunden Lösungen, die nicht in Abhängigkeit eines einzelnen Herstellers stehen.
Die Maschinenbaufirmen sehen sich mehrheitlich selbst als am besten in der Lage, die wesentlichen Bedürfnisse ihrer Kunden hinsichtlich digitaler Plattformen zu erfüllen. Auch weitere industrienahe Lösungen mithilfe ausgegründeter Start-ups werden als geeignete Vehikel zur Digitalisierung angesehen. Wichtigste Funktionalitäten digitaler Plattformen sind laut den befragten Unternehmen Verfügbarkeit, Performance und Sicherheit. Für die Kunden spielen laut Interviews die Themen Offenheit und Kompatibilität der Plattformen allerdings eine größere Rolle als von den Maschinen- und Anlagenbauern angenommen.
Als größte Hürden für die Entwicklung eigener digitaler Dienste werden von den Unternehmen fehlende Geschäftsmodelle (61 Prozent), fehlende Standards (59 Prozent) und mangelnde strategische Relevanz (57 Prozent) angesehen. Allerdings haben bereits 52 Prozent der befragten Unternehmen Software und Apps für eigene oder fremde digitale Plattformen programmiert. Jedes zehnte Unternehmen konnte diese bereits erfolgreich skalieren.
„Es gibt nicht die eine gültige Strategie, wie Maschinen- und Anlagenbauer die Digitalisierung angehen sollten“, erläutert VDMA-Experte Prof. Oetter. Diese unterscheide sich je nach Endkundenbranche voneinander – jedoch lassen sich neben den industriespezifischen auch generelle Empfehlungen aus der Studie ableiten. Oetter: „Für den Großteil der Unternehmen wird sich eine eigene Plattform nicht auszahlen – hier sollten sie vielmehr auf Kompatibilität und gemeinsame Standards setzen.“ Bei den Mehrwertdiensten gelte es, die Kundenbedürfnisse genau zu kennen, um maßgeschneiderte Angebote für die Zielgruppe zu entwickeln. „Hier sind europäische Maschinenbauer aktuell in einer hervorragenden Ausgangsposition – vor allem durch ihre tiefes Maschinenverständnis und ihre Prozessnähe, bei gleichzeitig geringerem Investitionsrisiko und einem potenziell großen Markt“, sagt Herring.
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Am 18. September 2019 hat die Bundesregierung erstmals eine Blockchain-Strategie beschlossen. Die darin enthaltenen 44 Einzelmaßnahmen sollen bis Ende 2021 von insgesamt zehn Bundesministerien umgesetzt werden. Nach einer veröffentlichten Auswertung des Digitalverbands Bitkom ist die Umsetzung nach genau einem Jahr bei 17 Maßnahmen sehr weit fortgeschritten, 20 sind in Arbeit und bei sieben Maßnahmen ist bisher nichts passiert. „Mit ihrer Blockchain-Strategie hat die Bundesregierung eine Vorreiterrolle in Europa übernommen, um der Technologie zu einem Durchbruch zu verhelfen. Nach einem Jahr ist die Umsetzung der Blockchain-Strategie auf einem guten Weg“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Neben Rechtssicherheit braucht es insbesondere mehr Unterstützung von privaten und staatlichen Blockchain-Leuchtturmprojekten sowie mehr Wissen in der gesamten Breite unserer Gesellschaft. Davon würden auch die Unternehmen direkt profitieren.“ Nach einer Bitkom-Umfrage aus dem Frühjahr sagen zwar fast zwei Drittel (64 Prozent) der Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern, dass die Blockchain große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hat. Aber gerade einmal sechs Prozent setzen die Technologie bereits ein, planen den Einsatz oder diskutieren zumindest darüber.
Als eine der wichtigsten Maßnahmen hat die Bundesregierung wie angekündigt einen Gesetzentwurf zur Einführung elektronischer Wertpapiere vorgelegt, der technologisch fortschrittlich formuliert ist. Nach Ansicht des Bitkom würde er der Digitalisierung der Finanzbranche einen kräftigen Schub verleihen und dringend benötigte Rechtssicherheit für Verbraucher und Unternehmen schaffen. Zudem wird im Energiebereich die praxisorientierte Forschung und Entwicklung der Blockchain-Technologie vorangetrieben, unter anderem mit einem eigens dafür eingerichteten Pilotierungslabor oder „future energy lab“. Die Anwendungsfälle reichen von einem Blockchain-basierten virtuellen Großspeicher für die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen bis zum Energiehandel durch Blockchain-Technologie. Und zur Umsetzung der Ankündigung, Blockchain-basierte digitale Identitäten zu fördern, wurde unter anderem ein Förderprogramm in Höhe von 45 Millionen Euro aufgelegt.
Weniger weit vorangekommen ist die Bundesregierung bei der geplanten Dialogreihe zur Blockchain-Technologie. Zwar wurden entsprechende Workshops ausgeschrieben, nach einem Jahr hat aber noch kein einziger stattgefunden. Stillstand herrscht bisher auch beim geplanten Smart-Contract-Register für die Energiewirtschaft, obwohl die Maßnahme vergleichsweise konkret formuliert ist und bereits ein Konzept entwickelt wurde. Wenig Konkretes gibt es hingegen bei dem Vorhaben, Leuchtturmprojekte zu fördern und bekanntzumachen, die den Blockchain-Einsatz in der Verwaltung demonstrieren. Auch eine Kompetenzstelle für Blockchain in der Verwaltung wurde bislang nicht eingerichtet.
Noch überhaupt nichts passiert ist unter anderem bei den Versprechen, die Anwendung der Blockchain bei der Beweisführung in der Justiz sowie in der Kreativwirtschaft zu nutzen. Und auch das Vorhaben, Blockchain-Anwendungen zu entwickeln, die dem Verbraucherschutz dienen, ist über die Ankündigung in der Strategie nicht hinausgekommen.
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Die Anzahl von Stromunfällen mit tödlichem Ausgang nimmt in Deutschland zu. Verglichen mit dem historischen Minimum im Jahr 2016 mit 34 Todesfällen stieg die Zahl in 2018 um 24 Prozent. Der Zuwachs auf 42 Personen betrifft ausschließlich Frauen. Starben im Jahr 2016 nur Männer, waren im Jahr 2018 acht Frauen unter den Todesfällen, davon sechs im Haushalt. Bei den männlichen Todesopfern verstarben im Haushalt sieben Personen und in Industrie und Gewerbe sechs Personen. 21 waren der Kategorie „Sonstige“ zuzuordnen. Hier sind alle Todesfälle zusammengeführt, die bei der Erfassung weder Haushalt noch Industrie und Gewerbe zuzuordnen waren. „Leider werden in den Totenscheinen immer seltener die Orte angegeben, an denen sich der Todesfall ereignet hat. Eine belastbare Analyse mit Bezug auf den Ort ist damit kaum möglich. Eine Erklärung könnte allerdings die vermehrte Verwendung von Ladegeräten, auch im Badezimmer, sein. Auf jeden Fall sind in die Statistik keine Suizide und Bahnopfer aufgenommen worden“, erklärt Thomas Raphael, Unfall- und Blitzschutzexperte beim VDE.
Vorsicht bei Billigprodukten im Internet
Ein Waffeleisen für 10,00 Euro, eine Bohrmaschine für 20,00 Euro, die seit einigen Jahren zu beobachtende „geiz-ist-geil“-Mentalität der Verbraucher gekoppelt mit dem riesigen Angebot an Billigprodukten im Internet birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. Um Billig produzieren zu können, nehmen dubiose Hersteller Abstriche bei Sicherheit und Qualität in Kauf. „Immer mehr im Internet verkaufte Billigprodukte entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsstandards. Wir beobachten mit großer Sorge den Trend, dass vor allem Online-Bestellungen aus dem asiatischen Raum häufig unseren Normen und Standards nicht genügen und damit zu Fehlfunktionen, Kurzschlüssen und Sicherheitsproblemen führen können“, schildert Ansgar Hinz, CEO des VDE. Bei Produkten, die keine Sicherheitsziechen wie das VDE Dreieck vorweisen können, heißt es aufpassen. Daran ändert erst einmal auch die CE-Kennzeichnung nichts, mit der der Hersteller lediglich erklärt, dass sein Produkt den Anforderungen der europäischen Richtlinien entspricht.
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Elektromobilität gewinnt zunehmend an Attraktivität – die aktuellen Zahlen zu den Neuzulassungen deuten auf eine wachsende Beliebtheit von Elektrofahrzeugen hierzulande hin, aber auch der Außenhandel damit nimmt zu. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg im Jahr 2019 die Menge der gehandelten Elektrofahrzeuge gegenüber dem Vorjahr deutlich an. So wurden 99 000 neue Elektrofahrzeuge im vergangenen Jahr exportiert, ein Plus von 72 % gegenüber 2018; damals lag die Exportmenge noch bei 57 700 Fahrzeugen. Auch der Import von neuen Elektrofahrzeugen stieg von 43 500 im Jahr 2018 auf 60 400 im Jahr 2019 (+39 %). Zu den gehandelten Elektrofahrzeugen zählen neben E-Autos unter anderem auch Quads mit Elektromotor und elektrische Kabinenroller
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Ausfuhren im 1. Halbjahr 2020 allerdings spürbar gebremst: Von Januar bis Juni wurden 41 300 neue Elektrofahrzeuge exportiert. Im Vorjahreszeitraum waren es 52 200 Fahrzeuge. Die meisten Neufahrzeuge wurden nach Norwegen geliefert: Im 1. Halbjahr 2020 waren das 10 700 (26 % der Exporte) und im vergangenen Jahr gut 23 100 Elektrofahrzeuge (23 % der Exporte).
Anders sieht es bei den Importen aus, die von Januar bis Juni 2020 deutlich höher als im Vorjahreszeitraum lagen: 45 300 Elektrofahrzeuge wurden im 1. Halbjahr 2020 eingeführt (1. Halbjahr 2019: 30 200 Pkw). Deutschlands Hauptlieferant für Elektrofahrzeuge ist Frankreich – fast ein Viertel der importierten Fahrzeuge stammten aus dem Nachbarland, sowohl im 1. Halbjahr 2020 als auch im Jahr 2019.
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Die Lockdowns zur Eindämmung von COVID-19 haben dem Klima weltweit zwar eine kurze Atempause verschafft. Gleichzeitig wird die deutsche Energiewende im Zuge der Pandemiebekämpfung allerdings weiter ausgebremst. Vor allem der Windkraft- und Netzausbau kommen nicht voran, die Zahl der Arbeitslätze in erneuerbaren Energien geht zurück. Zu diesem Fazit kommt McKinsey im neuesten Energiewende-Index. Bereits seit 2012 untersucht McKinsey darin halbjährlich den Status der Energiewende in Deutschland anhand 15 ausgewählter Indikatoren. Aktuelles Ergebnis: Zwar sind acht der 15 Ziele noch realistisch zu erreichen, drei davon stehen aber auf der Kippe. Für fünf Indikatoren ist die Zielerreichung schon länger „unrealistisch“. Bei zwei weiteren besteht Anpassungsbedarf.
COVID-19 – Bremsverstärker für die Energiewende
Schon vor Ausbruch der Pandemie war die Energiewende ins Stocken geraten, etwa beim Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) oder bei Investitionen in nachhaltige Technologien. Die Corona-Krise verstärkt diese negativen Trends: Im ersten Halbjahr 2020 wurden Windkraftanlagen an Land und auf See mit einer Leistung von nur 811 MW errichtet. „Das sind zwar 50% mehr als der historisch schwache Zubau im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, aber nur die Hälfte des Zubaus im ersten Halbjahr 2018“, stellt McKinsey-Seniorpartner Thomas Vahlenkamp, Co-Autor des Energiewende-Index, fest. Er warnt: „Bis zu 15 Prozent aller EE-Projekte in Europa könnten durch die Corona-Pandemie verzögert oder annulliert werden.“
Auch der Corona-Einfluss an den Energiemärkten wirke sich negativ auf die Energiewende aus, denn niedrige Börsenpreise machen die Nutzung konventioneller Energien attraktiver und bremsen den Ausbau von Erneuerbaren gleich zweifach: Niedrige Rohstoff- und CO2-Preise schmälern die Investitionsanreize für Unternehmen, und niedrige Strompreise mindern die Rentabilität von Wind- und Solarparks. Das hält Projektentwickler vom Abschluss neuer Stromabnahmeverträge ab.
30 Prozent CO2-Senkung fehlen noch bis 2030
Um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen, müsste Deutschland seine CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 reduzieren. Aus heutiger Sicht fehlen dazu weitere 30 Prozent Senkung. Auf dem Höhepunkt des Lockdown Anfang April ging der tägliche CO2-Ausstoß in Deutschland nach ersten Schätzungen um rund 26 Prozent zurück. Würden die Emissionen dauerhaft auf diesem Niveau bleiben, wären die Klimaziele bis 2030 nahezu erreicht. „Doch das ist unrealistisch und wäre mit einem hohen volkswirtschaftlichen Schaden verbunden“, urteilt McKinsey-Partner Ingmar Ritzenhofen. Immerhin sei die drastische CO2-Absenkung im Frühjahr nur möglich gewesen durch eine ebenso drastische Einschränkung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens.
Realistischer sei, dass im Zuge von Lockerungen und wirtschaftlicher Erholung die CO2-Einsparungen auf das gesamte Jahr gerechnet deutlich niedriger ausfallen. Die EU-weiten Einsparungen in diesem Jahr bewegen sich je nach Entwicklungsszenario zwischen 5,1 Prozent und 8,5 Prozent. In Deutschland entspricht dies einer Reduktion um 41 bis 68 Megatonnen (Mt).
Sollte sich die Konjunktur schnell erholen, könnte sich der „Corona-Effekt“ sogar komplett verlieren, so Ritzenhofen. Der Blick nach China lege dies nahe: Schon sieben Wochen nach dem schrittweisen Hochfahren der Wirtschaft kehrte die Kohleverstromung auf ihr Vorkrisenniveau zurück. Chinas Luft hatte Anfang Mai wieder die gleiche Schadstoffbelastung an Feinstaub und Schwefeldioxid wie vor Ausbruch der Pandemie.
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Der Umsatz in der mitteldeutschen Elektroindustrie lag infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 mit 6,4 Milliarden Euro um elf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dabei war der Einbruch in den ersten drei Monaten des Jahres mit sieben Prozent noch etwas moderater als im zweiten Quartal mit einem beschleunigten Rückgang um 15 Prozent. Die Beschäftigung blieb mit 67.000 dagegen nahezu stabil auf Vorjahresniveau.
„Die überwiegende Mehrheit der rund 570 Firmen in der mitteldeutschen Elektroindustrie versucht das Personal zu halten. Instrumente wie Kurzarbeit oder Arbeitszeitkonten helfen und sind dafür enorm wichtig. Sie sind aber nur eine temporäre Brücke. Entscheidend ist, dass sich die Wirtschaft stabilisiert“, so Ute Poerschke, Landesstellen-Vorsitzende des ZVEI für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, zur Branchenentwicklung.
Die Stimmung in der Branche hat sich in den Sommermonaten deutlich stabilisiert und die Erwartungshaltung ist zuversichtlicher als zu Krisenbeginn. Lagebeurteilung und Kapazitätsauslastung liegen aber noch immer deutlich unterhalb des Vorkrisen-Niveaus. Auf den Exportmärkten bleibt die Lage trotz einzelner Lichtblicke weiter angespannt und unsicher. Die Ausfuhren elektrotechnischer Erzeugnisse lagen im Juni noch 6 Prozent unter dem Vorjahr. Während einzelne Länder wie China im Juni einen Zuwachs von 15 Prozent verzeichneten, blieben die Lieferungen in die USA mit minus elf Prozent und Großbritannien mit minus zehn Prozent weiter unter Vorjahresniveau.
„Gut 40 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die mitteldeutsche Elektroindustrie außerhalb Deutschlands. Wann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden kann, hängt maßgeblich von der Wiederbelebung der Exportmärkte ab. Zudem ist es wichtig, dass in Deutschland die Konjunkturimpulse zur Technologieförderung und für Investitionen zügig umgesetzt werden“, so Poerschke weiter.
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Die Talsohle scheint damit überwunden zu sein. Noch ist es allerdings zu früh, Entwarnung zu geben. Die Situation bleibt auch mit Blick auf die anhaltenden Reisebeschränkungen angespannt. Dies unterstreicht einmal mehr, dass es der deutschen Wirtschaft erst wieder gut gehen wird, wenn es auch ihren Handelspartnern wieder gut geht.“ Dies erklärt Ines Kitzing,1. Vizepräsidentin des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für Juli 2020 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 102,3 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich um 11,0 Prozent zurückgegangen. Mit einem Warenwert von 83,1 Milliarden Euro sind auch die deutschen Importe gesunken, im Vorjahresvergleich um 11,3 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 19,2 Milliarden Euro ab.
„Der deutsche Außenhandel ist allerdings noch lange nicht zurück auf dem Vorkrisenniveau, auch wenn uns die positiven Anzeichen bei den Auftragseingängen für die kommenden Wochen und Monate vorsichtig optimistisch stimmen. Die Unternehmen kämpfen sich derzeit mühsam aus dieser Krise heraus. Ein zweiter Lockdown im Falle weiter steigender Infektionszahlen wäre verheerend für die deutsche Wirtschaft. Die Situation im weltweiten Umfeld ist nach wie vor angespannt. So stimmen uns die jüngsten Drohungen aus London, sich nicht an Vereinbarungen zu halten, für die heutigen Brexit-Verhandlungen, sehr sorgenvoll. Neben der Corona-Krise auch noch ein Brexit-Chaos ertragen zu müssen, wäre für unsere Unternehmer mehr als nur belastend. Schon jetzt sind die Exporte in das Vereinigte Königreich mit über 20 Prozent deutlich stärker eingebrochen als in anderen Ländern und Regionen“, so Kitzing abschließend.
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Die mittlerweile fünfte Umfrage unter ZVEI-Mitgliedsunternehmen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigt: Die deutsche Elektroindustrie sieht Chancen, allmählich aus der Krise zu kommen. „Das Tief scheint überwunden, die Branche erwartet für die kommenden Monate jedoch eine wenig dynamische Erholung“, fasst Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, die Ergebnisse zusammen. So gaben drei Viertel der Unternehmen an, dass sie von einer U-förmigen Entwicklung ausgehen. „Wichtig dabei ist aber: Wir sehen, dass es inzwischen wieder aufwärts geht“, so Weber weiter.
Erholung zeichnet sich insbesondere beim Geschäft mit China und den ASEAN-Staaten ab, aber auch im Inland. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (58 Prozent) sind positiv gestimmt, was den Markt in Asien angeht. Im Inland sieht ein Drittel (33 Prozent) eine Erholung. Am schwierigsten wird das Geschäft mit den USA bzw. Nordamerika bewertet: Hier rechnen mehr als zwei Drittel der Unternehmen mindestens mit einer Stagnation, knapp die Hälfte (45 Prozent) sogar mit einem Rückgang. Der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China macht die Situation zudem kompliziert: Vier von fünf Unternehmen beobachten die Spannungen mit Besorgnis.
Für das laufende Jahr rechnet der ZVEI derzeit mit einem Rückgang bei Produktion und Umsatz der deutschen Elektroindustrie in der Größenordnung von minus sieben bis minus acht Prozent. Auch für den Welt-Elektromarkt – der heute zu mehr als 60 Prozent in Asien stattfindet – geht der Verband von einem Rückgang in diesem Jahr aus. Dieser sollte mit minus drei Prozent allerdings vergleichsweise geringer ausfallen. „Der Grad an Unsicherheiten für die konjunkturelle Entwicklung ist nach wie vor sehr hoch“, betont Weber. Es dürfe auf keinen Fall zu einem zweiten Lockdown kommen. „Wir müssen vielmehr ein Risikomanagement zu Corona entwickeln, mit dem wir flexibel, differenziert und lokal auf neue Corona-Ausbrüche reagieren können, ohne das Leben lahmzulegen – im Alltag, im Beruf, und ganz wichtig: in Schule und Kita.“ Die Unternehmen der deutschen Elektroindustrie (94 Prozent) sehen laut Umfrage in einem regulären Schul- und Kitabetrieb eine entscheidende Voraussetzung.
Sorgfaltspflichtengesetz hat gravierende Schwächen
Auch weitere regulative Maßnahmen könnten die wieder positive Entwicklung ausbremsen. Kritisch sehen ZVEI-Mitgliedsunternehmen das geplante Sorgfaltspflichtengesetz. Sie befürchten hohe Bürokratiekosten und stellen infrage, ob sich die verfolgten Ziele überhaupt erreichen lassen. „Die Durchsetzung von Menschenrechten ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, die nicht allein auf die Unternehmen abgewälzt werden kann, sondern zusammen mit Politik und Gesellschaft verfolgt werden muss“, erklärt Weber. Zudem wäre es besser, von vornherein eine europäische Lösung anzustreben, statt sich womöglich im nationalen Alleingang zu verlieren.
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Familienunternehmen sind ein entscheidender Faktor für die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land. In ländlichen Regionen, in denen es viele Familienunternehmen gibt, nimmt die Einwohnerzahl zu und die Abwanderung von jungen Menschen ist geringer. Regionen mit hoher Dichte an Familienunternehmen weisen außerdem einen höheren Wohlstand auf, haben höhere Ausbildungsquoten, niedrigere Arbeitslosenzahlen und sind innovativer.
Das ist das Ergebnis der ersten wissenschaftlichen Studie, die den Beitrag von Familienunternehmen für ländliche Räume umfassend untersucht. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse zur Erfüllung des Verfassungsauftrags, gleichwertige Lebensverhältnisse in städtlichen und ländlichen Regionen sicherzustellen. Sie wurde im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellt.
„Familienunternehmen sind ein Garant dafür, dass die Menschen abseits der Metropolen gut leben können. Sie festigen den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhalt und ermöglichen gleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land“, sagt Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. „Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland kann es nur mit starken Familienunternehmen geben.“
Die Studie untersucht, wie 215 ländliche Landkreise in Bezug auf Bevölkerungsentwicklung, Innovation, Wohlstand, Arbeitslosigkeit, Ausbildung und kommunale Finanzen abschneiden. Zugleich wird erfasst, wie hoch der Anteil von Familienunternehmen ist. Um die Bedeutung von Familienunternehmen für eine Region besser untersuchen zu können, konzentrierten sich die Forscher auf größere Familienunternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern und auf relevante Branchen. Die so identifizierten Familienunternehmen beschäftigen 2,5 Millionen der insgesamt 5,7 Millionen Mitarbeiter aller vergleichbaren Unternehmen.
In ausnahmslos allen Kategorien schnitten Landkreise mit hohem Familienunternehmensanteil besser ab:
- Die Arbeitslosenquote ist in stark von Familienunternehmen geprägten Landkreisen niedriger als in der Gruppe mit den geringsten Anteilen (2,8 Prozent vs. 5,5 Prozent). Diese Landkreise verzeichneten zudem in Zehnjahresfrist einen besonders starken Beschäftigungszuwachs (21 Prozent vs. 15 Prozent).
- Die Ausbildungsquote steigt mit hoher Präsenz von Familienunternehmen: Die Ausbildungsquote beträgt in Regionen mit den höchsten Anteilen an Familienunternehmen 4,9 Prozent. In ländlichen Regionen mit wenigen Familienunternehmen sind es 3,7 Prozent.
- Die Bevölkerungsentwicklung ist deutlich positiver. Während sich die Bevölkerung in den Räumen mit einem höheren Familienunternehmensanteil im Zeitraum von 2008 bis 2018 im Schnitt positiv entwickelt hat (+2 Prozent), ging die Bevölkerung in Regionen mit unterdurchschnittlichen Familienunternehmensanteil zurück (-2,6 Prozent). Den höchsten Zuwachs konnte der Kreis Erding (Bayern) verzeichnen (Bevölkerungsplus von elf Prozent), wo überdurchschnittliche viele Familienunternehmen ansässig sind. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Kreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) mit einem unterdurchschnittlichen Anteil an Familienunternehmen. „Familienunternehmen schaffen es, zu einer intensiveren Bindung der jungen Menschen an die Region beizutragen und damit die dezentralen Stärken und den Wohlstand in den Regionen zu sichern“, schreiben die Autoren.
- Regionen mit vielen Familienunternehmen sind innovativer. Im Schnitt vermelden ländliche Räume mit einem sehr hohen Familienunternehmensanteil fast dreimal so viele Patente je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (120 vs. 45 Anmeldungen). Auch der Anteil an Beschäftigten in den für Innovationen bedeutsamen mathematisch-naturwissenschaftlich geprägten MINT-Berufen ist höher (22,5 Prozent vs. 20 Prozent).
- In Regionen mit einem besonders hohen Familienunternehmensanteil fällt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf mit durchschnittlich 33.200 Euro pro Kopf höher aus als in den Gruppen mit niedrigen Familienunternehmensanteilen (knapp 28.500 Euro pro Kopf). Die Kaufkraft ist umso höher, je stärker Landkreise von Familienunternehmen geprägt werden. Auch die Produktivität ist höher.
- Die kommunalen Finanzen sind in Regionen mit höheren Familienunternehmensanteilen besser. Im Schnitt ist die Verschuldung der öffentlichen Hand in den beiden am stärksten von Familienunternehmen geprägten Gruppen um 11 Prozent niedriger als in Räumen mit einem geringen Familienunternehmensanteil (1.200 Euro vs. 1355 Euro je Einwohner).
„Familienunternehmen übernehmen Verantwortung in ihren Heimatregionen“, sagt Kirchdörfer. „Während die meisten anonymen Großkonzerne ihre Zentralen in den Metropolen haben, sind Familienunternehmen in ihren Regionen fest verwurzelt. Viele von ihnen sind Weltmarkführer. Sie bieten nicht nur in der Fertigung, sondern auch in der Forschung und Entwicklung qualifizierte Arbeit. Diese Wirtschaftskraft strahlt positiv auf eine ganze Region aus.“
Die Ergebnisse müssten deswegen auch für die Politik eine Richtschnur sein. „Weltweit werden wir um diese dezentrale Struktur an starken Familienunternehmen beneidet. Die Politik sollte diese Landschaft stärken“, sagt Kirchdörfer. „Familienunternehmen werden nur dann aus den Regionen heraus erfolgreich bleiben können, wenn sie dort gute Rahmenbedingungen vorfinden.“
Die Corona-Krise beispielsweise hat noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass die digitale Infrastruktur an vielen Orten dringend verbessert werden muss. Es sollte die Einrichtung von Innovationshubs in ländlichen Regionen gefördert werden. Wichtig ist auch ein gut ausgebautes Bildungswesen – von Kinderbetreuungseinrichtungen bis zu Hoch- und Berufsschulen.
Der Beitrag Familienunternehmen sind ein wesentlicher Stabilitätsfaktor für den ländlichen Raum erschien zuerst auf ElektroWirtschaft.